Frieden in Nahost? Essays über Israel und Palästina

»Ich möchte den Versuch unternehmen, Dinge zu sagen, die gesagt werden müssen, aber nicht gesagt worden sind. Solange es keine wirkliche Begegnung zwischen Gleichen gibt, wird das Problem Palästinas und Israels in Gewalt und Elend fortbestehen. Ich bin jedoch optimistisch, daß der Wandel kommen wird.«/Edward W. Said
»Said hat sich immer für Frieden und Verständigung ausgesprochen; sein Ziel war stets der Dialog und die Versöhnung mit Juden und Israelis. Seinem Gewissen und seiner Integrität folgend, schreibt er die Wahrheit.«/Aus dem Vorwort von Felicia Langer

Edward W. Said zieht in diesem Buch eine kritische Bilanz des nahöstlichen Friedensprozesses seit 1993. Seine Bestandsaufnahme der beiden Oslo-Abkommen ist ernüchternd: die israelische Siedlungspolitik geht ungebremst weiter, die selbstverwaltenden palästinensischen Gebiete sind territorial zerstückelt und den Palästinensern wird weiterhin ihr eigener Staat verwehrt.

Überzeugt von der dringenden Notwendigkeit einer friedlichen Koexistenz zwischen Israelis und Palästinensern, plädiert Said eindringlich für eine Zweistaatenlösung. Das Buch enthält seine wichtigsten politischen Artikel aus den Jahren 1993 bis 1997.

Edward W. Said (1935-2003) wurde in Jerusalem geboren. Er war Professor für Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia Universität in New York und machte sich vor allem als brillanter Kulturkritiker einen Namen. Berühmt wurde der weltweit bedeutendste palästinensische Wissenschaftler 1978 mit seinem Buch Orientalismus, einer Abrechnung mit der westlichen Wahrnehmung orientalischer Gesellschaften. Said galt als einer der profiliertesten Anwälte der Palästinafrage. Bereits 1979 knüpfte er als »Arafats Mann in New York« die ersten Kontakte zwischen der PLO und der US-Regierung.



Pressespiegel

Saids Artikel wenden sich an arabische Leser, gerade dadurch sind sie für ein westliches Publikum aufschlußreich: man versteht die verzweifelte Lage, in der sich die Palästinenser befinden. Said bezieht eindeutig Stellung: Mit der ihm eigenen Klarheit und Unbestechlichkeit spürt er grobe Ungerechtigkeiten gegenüber den Palästinensern auf, die in den Oslo-Abkommen eingebaut sind. Saids Analyse des Friedensprozesses ist überzeugend. Er hat in der Literaturkritik gelernt, Texte zu durchschauen. Und die modernen Bilder Israels und der Palästinenser, mit denen wir leben, sind nichts als komplizierte, schwer zu entziffernde Texte. Said zeichnet ein düsteres Bild der Lage und erklärt trotzdem, daß er optimistisch sei. Diese Zuversicht bezieht er aus der einfachen Überzeugung des Intellektuellen, daß die Wahrheit letztlich stärker ist als politische Macht. Das setzt den Glauben voraus, daß eine in den Weltlauf eingebaute Gerechtigkeit der Wahrheit zum Durchbruch verhilft./Süddeutsche Zeitung

Der Band enthält Artikel aus Saids Feder aus den letzten fünf Jahren. Die meisten von ihnen wurden in führenden amerikanischen und arabischen Zeitungen publiziert. Edward W. Said nimmt in seinen lesenswerten Analysen und Polemiken eindeutig Stellung. Man wünschte sich, sein vernichtendes Urteil über den »Verfall« des Friedensprozesses träfe nicht zu. Doch gibt es dazu leider wenig Anlaß; in der Sache wird man Said schwer widersprechen können./Wolfgang Günter Lerch/Frankfurter Allgemeine Zeitung

Said analysiert klar und schonungslos die Mängel, die in der Osloer Prinzipienerklärung und den späteren Abkommen zwischen Israel und der PLO enthalten sind, sowie die Bedingungen, unter denen sie zustande kamen. Saids Essays lesen sich gelegentlich fast als Kommentare zur Tagespolitik./die tageszeitung/taz

Edward W.Said war stets ein aufmerksamer Beobachter und Analytiker der Ereignisse in seiner nahöstlichen Heimat; seine Beiträge befassen sich schonungslos mit dem Nahostkonflikt. Im Rückblick wird klar, daß er – früher als andere – die Schwachstellen in den israelisch-palästinensischen Vereinbarungen von Oslo erkannte und benannte. Saids Essays geben viele Denkanstösse und fordern zur Diskussion geradezu heraus./Westdeutscher Rundfunk

Edward W. Said ist einer der bedeutendesten und zugleich profiliertesten Anwälte der Palästinafrage. Sein aufrüttelndes Buch ist eine Sammlung von Artikeln, die zwischen September 1993 und April 1995 weltweit in renommierten Tageszeitungen erschienen sind und die Friedensabkommen dieses Zeitraums kritisch begleiten./DeutschlandRadio

Edward W. Said bilanziert den Friedensprozeß im Nahen Osten und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Dennoch hält er am Ziel eines palästinensischen Staates und friedlicher Koexistenz mit Israel fest./Kölnische Rundschau

Der Wunsch, miteinander und mit den Nachbarn in friedlicher Koexistenz zu leben, kann nur »vom Glauben an wirkliche Gerechtigkeit und wirkliche Selbstbestimmung« getragen sein. Sein Buch betrachtet Said als Beitrag zu dieser Debatte./Chérifa Magdi/Kommune

Der Text enthält interessante Gedankenanstöße zum Friedensprozeß und bemerkenswerte Innensichten auf die palästinensische Führung./Blätter des Informationszentrums Dritte Welt

Edward W. Said zieht eine kritische Bilanz des nahöstlichen Friedensprozesses seit 1993. Neben der Analyse der aktuellen Situation bietet er vielfältige Einblicke in die Hintergründe des israelisch-palästinensischen Konflikts und leistet somit einen wichtigen Beitrag für das Verständnis der heutigen Entwicklung./Mitglieder-Rundbrief der Deutsch-Arabischen Gesellschaft

Eine Sammlung brillanter, scharfsichtiger und scharfzüngiger Essays./Tages-Anzeiger/Zürich