Die Musik des Raï

»Ich ermuntere die Jugend, über verbotene Dinge zu sprechen.«/Khaled

Der aus Algerien stammende Raï ist seit den achtziger Jahren eine der wichtigsten Formen moderner arabischer Musik. Aïcha und andere Welthits von Khaled, dem »König des Raï«, bescherten dem Raï seit den neunziger Jahren auch in Europa eine große Popularität.

Mit dem Buch von Frank Tenaille erscheint erstmals in deutscher Sprache eine umfassende Gesamtdarstellung des »nordafrikanischen Blues«, wie der im kulturellen Meltingpot Oran entstandene Raï auch genannt wird. Ausführlich beschreibt der Autor die Geschichte des Raï vor dem Hintergrund der politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung Algeriens von 1830 bis heute.

Auf interessante Weise beschreibt Tenaille alle relevanten Raï-Aspekte: den Raï als Protestform gegen den kulturellen Mainstream und gegen den allgemein anerkannten Sittenkodex, die Konfrontation mit den Machthabern und den musikfeindlichen Islamisten, die musikalische Vermischung des Raï mit Rock, Reggae, Soul und Funk sowie den modernen Pop-Raï im Rahmen der vielfältigen Raï-Szene der maghrebinischen Immigranten in Frankreich.

Abgerundet wird das vielfältige Bild mit einem Kapitel über die Sprache der mehrdeutigen Raï-Texte sowie fünfundsechzig Kurzportraits der wichtigsten Musiker und Sänger (u.a. Khaled, Cheb Mami, Fadela, Cheb Hasni, Cheikha Remitti, Rachid Taha). Aufgrund seiner Informationsfülle und des sehr umfangreichen Anhangs gilt das Buch als Standardwerk.

Die beiliegende CD dokumentiert die Vielfalt der Raï-Musik. Sie enthält neben Aufnahmen der wichtigsten Musiker seltene historische Einspielungen.


Frank Tenaille wurde in Okzitanien geboren und verbrachte seine Kindheit in Afrika. Er studierte Soziologie und Ethnologie und lebt heute als Journalist mit dem Spezialgebiet Weltmusik in Montpellier.



Pressespiegel

Der Palmyra Verlag, bekannt für seine liebevoll gestalteten Musikbücher, hat mit Frank Tenailles Die Musik des Raï ein weiteres Standardwerk – diesmal über den »nordafrikanischen Blues« – heraus­gebracht. Auf 165 Seiten und mittels einer beigelegten CD wird so ziemlich alles Wissenswerte über die Herkunft des Raï, die internationale Szene und die Inhalte der Raï-Lieder geschildert. Besonders gelungen ist ein Glossar am Ende des Buches, in dem die wichtigsten 65 Raï-Musiker biographisch abgehandelt werden. Versteht sich, dass Khaled einen Ehrenplatz – auch auf der 65-minütigen sehr gelungenen CD – einnimmt. Tenaille, ein Musikjournalist aus Montpellier mit okzitanischer Vergangen­heit, führt präzise in die eher unfreiwillige Politisierung des Raï ein. Somit treffen sich wieder die beiden Palmyra-Wurzeln: Politik und Musik. Das wird gerade anhand der detailreichen Zeittafel deutlich, die das Buch abrundet. Auch ein Kapitel über die Vieldeutigkeit der Raï-Texte ist ganz hervorragend gelungen. Ein echter Leckerbissen für Weltmusik-Fans – ein Buch mit Pfiff./Rhein-Neckar-Zeitung/Heidelberg

Die Musik des Raï ist die erste Gesamtdarstellung des Raï in deutscher Sprache. Frank Tenaille legt ein Werk vor, das durch seine Informationsfülle besticht. Mit umfassendem Wissen über die maghre­binische Musik verfolgt er die Entwicklung des Raï bis zu seinen Anfängen im 19. Jahrhundert zurück. Ganz in der Tradition französischer populärwissenschaftlicher Literatur verbindet Tenaille die Entwicklung des Raï zu einem eigenständigen Musikstil immer wieder mit geschichtlichen Ereignissen und der gesellschaftlichen Situation. Hier zeigt sich Tenailles wissenschaftlicher Hintergrund als Soziologe und Ethnologe. Die Fülle an Informationen, die das Buch auszeichnet, verlangt gleichwohl ein Konzentration auf das Wesentliche. Der Detailreichtum des Buches ermöglicht immer wieder ein Eintauchen in die kulturelle Atmosphäre, beispielsweise der Stadt Oran. Auf der mit dem Buch gelieferten CD finden sich Beispiele für die verschiedenen Richtungen, die der Raï eingeschlagen hat, sowie Titel wichtiger Raï-Interpreten. Das Buch ist in elf Kapitel unterteilt, die im ersten Teil chrono­logisch, dann thematisch angelegt wurden. Ergänzt wird der Text durch Anmerkungen, eine umfang­reiche Zeittafel, Glossar, eine Disko- und Filmographie, Porträts der wichtigsten Raï-Musiker und anderem mehr. Für jeden, der sich für Raï und maghrebinische Musik im allgemeinen interessiert, ist dieses Buch ein Muss./Zenith/Zeitschrift für den Orient

Wer gern in fremde Länder reist, sollte sich auch musikalisch auf den nächsten Trip vorbereiten. Das Buch Die Musik des Raï lässt Fernweh aufkommen. Es enthält eine ausführliche Abhandlung über die faszinierende Entwicklung und Popularisierung des aus Algerien stammenden Stils, der weltweit gefeierte Künstler wie Cheb Mami oder Khaled hervorbrachte./Buchhändler heute

Der Autor liefert eine umfassende Gesamtdarstellung des Raï von seinen Anfängen etwa 1945 bis heute – vor dem Hintergrund der politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung Algeriens. Er be­handelt den Raï als Protestform, die Mehrdeutigkeit der Texte, die Vermischung mit anderen Musik­stilen wie Rock, Reggae, Funk oder Pop, die Beziehungen zwischen Musik und Religion sowie die Szene in Frankreich und international. Den Schluss bilden 65 Musiker-Portraits sowie eine Disco- und Filmographie. Eine Zeittafel und ein Glossar, in dem auch die Musikinstrumente beschrieben werden, runden dieses, man kann wohl sagen, Standardwerk ab. Die beigefügte CD dokumentiert mit 18 Musikbeispielen die Geschichte des Raï. Der Verfasser, Ethnologe und Soziologe, hat das Buch in einem fesselnden Stil geschrieben./Deutsch-Mahgrebinische Gesellschaft/Medienspiegel

Seit den 80er-Jahren ist Worldmusic eines der großen Themen der Popmusik. Seitdem sind vormals regionale Musikstile wie Zouk oder Raï international bekannt geworden. Die Musik des Raï stellt nun den Sound Algeriens vor, der gerade durch die Attentate der Islam-Fundamentalisten auf populäre Sänger großes Interesse gefunden hat. Einmal mehr legt der Heidelberger Verlag ein fundiertes Werk vor, das nicht nur mit einer CD mit Hörbeispielen aufwartet, sondern vor allem mit einem Text, der dank der Souveränität des Autors Frank Tenaille, der in Montpellier lebt, dem Leser wirklich ein lebendiges Bild von der Historie und der Gegenwart dieser Musik schildert. Zusammen mit den Fotos, der Chronologie und den Einzelportraits der Stars ist das eine absolut umfassende Darstellung des Stils, der wie wenige andere der Worldmusic auch inzwischen im Westen Fuß gefasst hat./Oldie Markt

Der aus Algerien stammende Raï ist seit den 80er-Jahren dank Musikern wie Cheb Mami oder Khaled international populär geworden. Tenailles Buch bietet eine fundierte Gesamtdarstellung des »nord­afrikanischen Blues«. Er schildert die Geschichte des Raï vor dem Hintergrund der politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Geschichte Algeriens von 1830 bis heute. Er beschreibt den Raï und seine historischen Vorläufer bis hin zur Entwicklung des Raï-Pop und Raï-Rap in den franzö­sischen Großstädten sowie zum Ethno-Pop eines Cheb Mami. Im umfangreichen Anhang finden sich u.a. ein Glossar, eine Zeittafel und 65 Porträts der bekanntesten Raï-Musiker. Die beiliegende CD, die sowohl historische Aufnahmen als auch Titel der wichtigsten Musiker enthält, dokumentiert die Vielfalt des Raï. Das Buch ist ein bisher konkurrenzloses Standardwerk über einen Musikstil, der nicht nur dank Khaleds Welthit »Aicha« in ganz Europa populär wurde./Informationsdienst der Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken

Mit einer Verzögerung von fast zehn Jahren findet mit diesem Buch »der algerische Blues« – wie die Raï-Musik auch genannt wird – verbale Verbreitung im deutschen Sprachraum. Was den Raï vom Tango, Flamenco, Rebetiko, dem eigentlichen Blues und vielen anderen Genres unterscheidet, ist, dass es bis vor kurzem so gut wie nichts über die Raï-Musik auf deutsch zu lesen gab. Während die Raï-Musik in Frankreich schon lange auf universitärer Ebene diskutiert wird, konnte man hierzulande bis dato außer den Etikettierungen à la »Rebellenmusik« und Khaleds lächelndem Konterfei wenig finden. Dem Palmyra Verlag sei es gedankt, dass sich dieser Zustand nun ändert. Palmyra füllt dieses Vakuum mit der Übersetzung des in Frankreich erschienenen Buches des Soziologen und Ethnologen Frank Tenaille und verhilft damit dem »algerischen Blues« auch jenseits der Vogesen zu längst fälliger Anerkennung. Das Buch gibt einen angenehm lesbaren Überblick über die Entstehungs­geschichte, Kontroverse, Erscheinungsformen und Erfolgsgeheimnisse der Raï-Musik, einem Genre, das – wie der Autor treffend formuliert – »nicht nur ein musikalisches, sondern ein gesellschaftliches Gesamt­phänomen ist«. Sympathischerweise richtet sich sein Buch auch an Nichtakademiker und bietet dennoch eine Menge interessanter Details unter anderem über die Geschichte Algeriens, Raï-Musik im Verhältnis zum Islam, Wesenszüge der maghrebinischen Musiktraditionen, Besonderheiten des Musikmarkts, die Sprache der Raï-Texte und sogar Berufsgeheimnisse der weiblichen Sängerinnen werden gelüftet. Ein umfangreicher Informationsteil fasst die Eckdaten zusammen und erlaubt ein schnelles Nach­schlagen in Diskographie, Bibliographie, in einem Glossar der Fachtermini sowie in einem umfangreichen Register aller bekannten Raï-Sängerinnen und Sänger. Bei all dieser Informationsfülle fällt leider auf, dass der Blick auf die Raï-Musik an den französischen Landesgrenzen endet. Das Buch ist ursprünglich von einem Franzosen für die französische Leserschaft entstanden. Und ganz nach frankophoner Manier verschweigt der Autor, dass sich die Raï-Musik mittlerweile längst auch nach Großbritannien, Deutschland, Belgien, Holland und mit Kadero Ray sogar nach Österreich verlagert hat. Dennoch: Dass der Publikation auch eine CD beiliegt mit Songs, die auf dem deutsch-österreichischen Markt so gut wie nirgends erhältlich sind, macht dieses Buch zu einem unverzichtbaren Vademecum für alle, die die Raï-Musik nur halb so lieben wie die Schreiberin dieser Zeilen./Concerto/Wien (Susi Linzer)