Allahs Plagiator – Die publizistischen Raubzüge des »Nahostexperten« Gerhard Konzelmann

Gerhard Konzelmann – der angeblich »intimste Kenner Arabiens« – ist gar kein Nahostexperte, sondern vielmehr ein Plagiator und unkundiger Publizist. Das enthüllt Gernot Rotter, satirisch-amüsant, in diesem Buch. Der Autor weist nach, dass Konzelmann in vielen seiner über zwanzig »Sachbücher« erhebliche Teile wörtlich oder fast wörtlich von anderen Autoren – vor allem von Rotter selbst – abgeschrieben oder in nur leichter Abwandlung nacherzählt hat und das alles ohne jede Quellenangabe.

Darüber hinaus besteht Konzelmanns Eigenanteil an seinen Büchern aus historischen Verfälschungen, belanglosen Anekdoten sowie unhaltbaren Vorurteilen gegenüber der arabischen Welt und dem Islam. Rotter kommt zu dem Ergebnis, dass Konzelmann die öffentliche Meinung über die Araber und den Islam viele Jahre irregeführt und zu einer Wiederbelebung des Feindbildes »lslam« beigetragen hat.

Es geht in diesem Buch nicht darum, Gerhard Konzelmann zu denunzieren. In einer Zeit jedoch, in der ein Dialog zwischen dem Westen und der arabisch-islamischen Welt nötiger ist denn je, ist es dringend geboten, die einseitige Berichterstattung sogenannter Nahostexperten wie Gerhard Konzeimann oder Peter Scholl-Latour aufzuzeigen und das von ihnen mit produzierte Zerrbild über den Islam und die Araber zurechtzurücken.

Gernot Rotter (1941-2010) war Professor für Gegenwartsbezogene Orient-Wissenschaft an der Universität Hamburg. Von 1980 bis 1984 leitete er als Direktor das Orient-Institut in Beirut.



Pressespiegel

Der Hamburger Orientwissenschaftler Gernot Rotter weist in seiner Streitschrift Allahs Plagiator dem langjährigen ARD-Nahostkorrespondenten Gerhard Konzelmann, mittlerweile Musik-Fernsehchef und Opernkomponist in Stuttgart, eine einzigartige Mischung aus Plagiat, Stuß und Erfindung nach./Die Zeit

In seinem Buch Allahs Plagiator enthüllt Rotter, selbst ein Opfer von Konzelmanns Abschreibetechnik, ein weiteres Mal die Machenschaften des »Großplagiators« Gerhard Konzelmann. Mit akribisch zusammengesuchten Textstellen, die Konzelmanns Raubzüge durch die wissenschaftliche Literatur belegen, setzt Rotter einen vorläufigen publizistischen Endpunkt unter die Affäre des »Khalifen von Stuttgart«, wie der Spiegel Konzelmann getauft hatte./die tageszeitung

In Allahs Plagiator tranchiert Rotter den Dicken von der Glotze und Autor von einem Dutzend Erfolgsbüchern nun rundum und gründlich und mit Spott und Hohn, hebt noch weitere Quellen ans Licht, an denen Konzelmann sich diebisch labte, enttarnt seinen Hang zu blümeranter Phantasie und kommt zu dem bitteren Schluß: Konzelmann entwerfe ein demagogisches Zerrbild der islamischen Welt, ein »Feindbildregister« aus Brutalität und Geilheit./Der Spiegel

Rotter zerpflückt acht der insgesamt 24 dickleibigen Sachbücher des »Ali Baba« Konzelmann und folgt ihm auf den verschlungenen Pfaden seiner publizistischen Beutezüge./stern

In einer Zeit da das Buch bedrängt wird, darf es sich keine Ausrutscher leisten. Manipulation, Täuschung des Lesers werden schnell als Schwäche des Mediums ausgelegt, das seine Glaubwürdigkeit einbüßt, nachdem es Jahrhunderte ein Hort der Solidität war. Die Vorgänge um den ehemaligen TV-Korrespondenten und Sachbuchautor Gerhard Konzelmann sind dazu angetan, dieses Vertrauen in das Buch gründlich zu erschüttern. Er hat – so der durch Ausgleichszahlungen Konzelmanns bereits anerkannte Vorwurf eines Hamburger Philologen – großzügig abgebohrt oder fremde Inhalte nacherzählt, hat sich damit den Anstrich von Kompetenz in Sachen Nahost gegeben und daraus erheblichen Nutzen gezogen. Konzelmann hat nicht nur den Leser, sondern auch seine Verlage getäuscht, denen er vertraglich versichert hat, daß er geistiges Eigentum abliefert und Ansprüche Dritter nicht bestehen. Hätten sie sich gegen den Etikettenschwindel schützen können? Sie hätten, denn die rasche Folge, in der Konzelmann in den letzten Jahren mit umfänglichen Büchern aufgetreten ist, hätte Anlaß zum Argwohn sein müssen. Daß sich kein Lektorat die Frage gestellt hat, ob alles – großen Schreibfleiß vorausgesetzt – mit rechten Dingen zugegangen sein kann, ist der eigentliche Skandal. In der Ausbeutung des gutgläubigen Lesers haben sich die Verlage mitschuldig gemacht. Ist der Markt schon so verkommen, daß einfachste Sorgfaltsregeln suspendiert werden? Angesichts der obwaltenden Marktenge muß alles getan werden, um die Unangreifbarkeit von Büchern zu sichern; andernfalls schaufelt die Branche an ihrem eigenen Grab./Buchreport

Rotters Details sind interessant, weil sie erlauben, die Mechanismen zu erkennen, die es dem Plagiator und anderen Negativ-Propagandisten seines Schlages erlauben, ein verfälschtes Bild der arabischen Geschichte, Kultur und ganz allgemein der arabischen Völker millionenfach in Europa zu verbreiten, dabei selbst reich und berühmt zu werden (Bundesverdienstkreuz 1. Klasse) und die heute noch immer bestehenden Vorurteile gegen Araber und Muslime, die aus dem europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit stammen, zu verstärken und vermittels der bisher noch nie dagewesenen Potenz der heutigen Fernseh- und Masseninformations- sowie Deformationsmittel auszubreiten und festzuschreiben. Dies kommt genau besehen moralischem Völkermord gleich, sogar in einem bestimmten Sinne der Aufmunterung zum physischen Völkermord, weil die Araber politische Feinde haben, die eine jede Verunglimpfung dieses Volkes dazu ausnützen, um physische Vernichtungsaktionen gegen ihre Widersacher zu beschönigen. Rotter vermag den von ihm untersuchten Schmökern des Bestsellerverfassers einige humoristische Seiten abzugewinnen, und dies macht sein Buch trotz aller Ironie und Schärfe sehr urban. Der komische Aspekt der Affäre sollte uns nicht verleiten, den Ernst der Angelegenheit zu unterschätzen./Arnold Hottinger/Neue Zürcher Zeitung

Noch selten wurde ein erfolgreicher Sachbuchautor derart demontiert, wie es dem »Nahostexterten« Gerhard Konzelmann in der Schmähschrift Allahs Plagiator widerfährt. Gernot Rotter, Professor für gegenwartsbezogene Orientwissenschaft in Hamburg, wirft Konzelmann vor, in seinem Buch »Plagiate, Paraphrase und Stuß zu vermengen.«/Der Standard/Wien