»Wenn ich sage: I'll see you on the dark side of the moon, will ich damit sagen: Wenn du denkst, du bist der Einzige, der verrückt zu sein scheint, weil du glaubst, dass alles verrückt ist, dann bist du nicht allein.«/Roger Waters
»Egal, welches Floyd-Stück man auflegt, es hat immer so ein gewisses Underground-Feeling – schwer zu definieren, aber es liegt wohl vor allem an den Texturen, der Atmosphäre, dem Einsatz von Raum. Nur selten an der Technik.«/David Gilmour
»Noch Jahre, nachdem er die Band verlassen hatte, stand Syd unsichtbar im Raum, wenn es um Pink Floyd ging. Er war der Klebstoff, der uns alle verband.«/David Gilmour
Die Superlative reichen kaum aus, um die musikalische Bedeutung von Pink Floyd zu würdigen. Als Inbegriff der experimentellen Rockmusik der Sechziger- und Siebzigerjahre zählt die Supergruppe seit über vierzig Jahren zu den größten Bands aller Zeiten. Platten wie Dark Side Of The Moon, Wish You Were Here und The Wall gelten als unübertroffene Meisterwerke, die weltweit über 200 Millionen Mal verkauft wurden. Hauptgrund für den außergewöhnlichen Erfolg der Band ist ihr unverwechselbarer, brillanter Musikstil – ein sphärischer Soundmix aus klassischem Rock und modernsten elektronischen Klangeffekten.
In diesem Buch berichten erstmals alle Pink-Floyd-Mitglieder gemeinsam in einer Veröffentlichung über ihr Leben und ihre Musik. Neben dem 2006 verstorbenen Gründungsmitglied Syd Barrett erzählen Roger Waters, David Gilmour, Nick Mason und Rick Wright »In eigenen Worten« über die Geschichte der epochalen Band. Als einzige Publikation über Pink Floyd enthält das Buch ihre wichtigsten Äußerungen aus einer Vielzahl an Interviews, Pressekonferenzen und Talkshows.
Das sich daraus ergebende beeindruckende Porträt umfasst alle wichtigen Pink-Floyd-Themen: die psychedelischen Anfänge in der Underground-Szene von Cambridge und London, der große Einfluss des »verglühten Genies« Syd Barrett, die Entwicklung des revolutionären neuen Musikstils (als Elektronik-, Space- oder Progressiverock bezeichnet), die spektakulären Bühnenshows, die einzelnen Platten und Songs, die meist tiefgründigen und gesellschaftskritischen Songtexte, die Spannungen mit Roger Waters und dessen Ausstieg 1983 sowie die verschiedenen Film- und Soloprojekte.
Das facettenreiche Gesamtbild macht deutlich, warum die Band bis heute nichts von ihrer Popularität verloren hat. Das Buch wird somit zu einem absoluten Muss für alle Pink-Floyd-Fans.
Bernd Gürtler, geboren 1958, lebt als Musikjournalist in Dresden.
Die Blues-Musiker Pink Anderson und Floyd Council waren die Namensgeber von Pink Floyd, und ganz am Anfang klang diese Band auch ein bisschen bluesig. So etwas erfährt man in Pink Floyd – In eigenen Worten, der neuesten Publikation der profilierten und verdienstvollen Reihe des Heidelberger Palmyra Verlags. Immer noch ist hier das Ziel, durch ausgesuchte Zitate die jeweiligen Musiker selbst erzählen zu lassen und nicht die Kritiker oder die Fans.
Der in Dresden lebende Musikjournalist Bernd Gürtler fungiert im Falle Pink Floyds als Herausgeber und Zitatmontierer, in der ehemaligen Tangerine Dream-Größe Edgar Froese fand man einen launigen Vorwort-Autor. Der bringt die musikhistorische Bedeutung Pink Floyds kurz auf einige Sätze: »Die ersten fünf Minuten von A Saucerful Of Secerts, die damals endlos langsam, wie akustische Hieroglyphen die Wände entlangkrochen, führten zu einem Quantensprung in meinem Hirn.«
Was dem Vorwort folgt, ist eine kompakt gesampelte Montage aus Interviews und Statements einer Supergroup, die zur Presse immer ein sehr distanziertes Verhältnis hatte. Die Geschichte dieser Band wird durch diese Methode nicht neu geschrieben, aber es entsteht doch, durchsetzt mit britischem Humor und Frotzeleien, ein bewegendes, anschauliches, mitunter tragisches Bild musikalischer Selbstfindung, mit der Pink Floyd auf Tonträgern wie auch live auf der Bühne zu ihrem unverwechselbaren Stil fand: von den psychedelischen Anfängen unter Anleitung des genialen Songwriters Syd Barrett hin zum The Wall-Projekt und dessenfortwährendem Nachbeben.
Natürlich geraten dabei die Auseinandersetzungen von Roger Waters mit dem Rest seiner Ex-Band-Mitglieder in den Mittelpunkt. So entsteht insgesamt bei der Lektüre wieder der Eindruck, was für ein Chaos hinter der Perfektion stecken kann./Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
Würde man Edgar Froeses Rat im Vorwort beherzigen, könnte man sich die Lektüre der fleißig zusammengetragenen Zitate schenken. »Man sollte Pink Floyd nicht zu verstehen versuchen«, heißt es da, »sondern sich von ihrem magischen Konzept bewegen lassen, Genialität zu konservieren.« Wie das geht? Nun, bei Edgar funktionierte das so: »Nach den ersten Zügen besten roten Libanesen füllte sich auf einmal der Raum mit Klängen, die meine neuronalen Klangerfahrungen völlig auf den Kopf stellten.«/Rolling Stone (Deutsche Ausgabe)