Im Land der Blume und der Nachtigall – Mein Leben im Iran

»Schreiben ist der Versuch, die tiefsten Gefühle zu abstrahieren. Worüber der Mensch nicht sprechen kann, darüber soll er schreiben. Der Iran bewegt sich zwischen Komik, Tragikomödie und Nicht-Kalkulierbarem und meine Gefühle dazu bewegen sich zwischen tiefer Zuneigung und völligem Unverständnis. Es findet immer wieder ein wenig Entzauberung statt und diese weicht einer realistischeren Wahrnehmung, aus der ich meine Situation neu definieren kann. Ich lebe in zwei Welten – Deutschland und Iran – und am liebsten auf der Brücke dazwischen. Die Herausforderung liegt im Dasein, im ›vor Ort sein‹. Der Reiz, der diesem ständigen Wechsel innewohnt kommt meiner persönlichen Struktur am nächsten. Ich muss die Menschen im Iran verstehen, um mich zu verstehen. Es ist die Voraussetzung dafür, die Gelassenheit zu erreichen, nach der ich mich seit Langem schon sehne. Nicht durch die Medien, sondern durch den Kontakt mit den Menschen lernt man die Mentalität und die Seele eines Volkes kennen; mit viel Aufmerksamkeit und Geduld lassen sie sich auch irgendwann verstehen.«/Lulu Beckmann

Die Islamische Revolution 1978/79 war wohl das folgenreichste Ereignis in der jüngeren Geschichte des Iran; Khomeinis Machtübernahme veränderte die iranische Gesellschaft grundlegend. Vor diesem Hintergrund schildert die Autorin in sehr persönlicher Form ihre Eindrücke von ihrem Leben in dem sehr stark vom schiitischen Islam geprägten Land – ein Leben, das auch bestimmt ist von einem Gefühl des aus den kulturellen Unterschieden resultierenden Fremdseins.

In Zeiten, in denen der Iran wie kaum ein anderes Land die Negativschlagzeilen der westlichen Welt dominiert, ist dies ein hochaktuelles Buch für all diejenigen, die abseits gängiger Klischees mehr über den Iran sowie das Leben, die Kultur und Religion seiner Menschen erfahren möchten.



Lulu Beckmann (Pseudonym), geboren 1956 in Münster, studierte Ethnologie, Islamwissenschaften und Kunstgeschichte in Heidelberg und Frankfurt/M. Nach ihrem Studium arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Restauratorin in Frankfurt/M. 2003 übersiedelte sie mit ihrem persischen Mann in den Iran.



Pressespiegel

Die Autorin (Jahrgang 1956, schreibt unter Pseudonym), Ethnologin und Islamwissenschaftlerin, übersiedelte 2003 mit ihrem persischen Mann in den Iran. Obwohl durch ihren Ehemann vermeintliche Anknüpfungspunkte bestehen, hat sie große Schwierigkeiten mit vielen Iranern. Sie schildert ihr »Nicht-Ankommen« in der anderen Kultur, ihr Unbehagen und ihren Ärger über »typische« Verhaltensweisen. Sie kritisiert Phlegma und Desinteresse, Planlosigkeit, Egoismus und Materialismus, Unfähigkeit zur Kommunikation und leidet an dem Mangel an Kontakten und sozialer Integration. Da sie aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nur wenige konkrete Hinweise auf ihre »reale« Situation im Iran (Wohnen, Ort, Kontakte, Arbeit usw.) macht, ist alles schwer einzuordnen. – Für ausgebaute Bestände./Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken – ekz