Dass ich sein kann, wie ich bin
Hilde Domin – Die Biografie

»Hilde Domins Dichtung bleibt immer Widerspruch und Widerstand, Revision und Rebellion, aber in Deutschland nicht mehr gegen das Exil, sondern gegen Hartherzigkeit und Gleichgültigkeit, gegen den Opportunismus und den Konformismus. [...] Niemand hat so gedichtet wie Hilde Domin.«/Marcel Reich-Ranicki

Hilde Domin (1909-2006) zählt zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Lyrikerinnen Deutschlands. Ihre viel gelesenen Gedichte sind geprägt von Verfolgung und Vertreibung, Exil und Rückkehr sowie einem hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft.

Mit der Biografie von Marion Tauschwitz erscheint die erste Gesamtdarstellung über das Leben und literarische Werk der großen deutschen Nachkriegslyrikerin.

Auf der Grundlage intensiver Recherchen in Deutschland, Italien und der Dominikanischen Republik schildert die Autorin eindrucksvoll die vielfältigen Lebensstationen Hilde Domins: ihre jüdische Herkunft, die Kindheit und Jugend in Köln, die Studienzeit in Heidelberg und Berlin, die Flucht vor den Nazis 1932, das 22-jährige Exil in Italien, England und der Dominikanischen Republik, die Rückkehr nach Deutschland 1954, ihre längeren Spanienaufenthalte, die literarischen Anfänge in den Fünfzigerjahren sowie ihre schriftstellerischen Erfolge während ihrer Zeit in Heidelberg, wo sie von 1961 bis zu ihrem Tod 2006 lebte.

Breiten Raum nimmt in diesen Schilderungen die unkonventionelle und konfliktreiche Ehe mit dem Kunsthistoriker Erwin Walter Palm ein.



Durch die Erschließung bislang unveröffentlichter Quellen und die erstmalige Auswertung von über tausend Briefen im Deutschen Literaturarchiv Marbach gelangt die Autorin zu überraschenden, neuen Erkenntnissen über Domins Leben, ihre literarische Bedeutung und den männerdominierten Literaturbetrieb.

Neben der lückenlosen Rekonstruktion der einzelnen Lebensstationen zeichnet die Autorin vor allem ein einfühlsames Bild des Menschen Hilde Domin, einer leidenschaftlichen, außergewöhnlichen Persönlichkeit und unermüdlichen Kämpferin für ihre Souveränität als Frau und Schriftstellerin.

Marion Tauschwitz, geboren 1953, studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. Während der letzten fünf Lebensjahre Hilde Domins war sie ihre engste Mitarbeiterin, Freundin und Vertraute. Sie lebt als Dozentin für Deutsch und Englisch in Heidelberg.



Pressespiegel

Eine bewegende Domin-Biografie, die das Zeug zum Standardwerk hat./Die Welt

Die Biografie von Marion Tauschwitz, der langjährigen Vertrauten Hilde Domins, erzählt von einem schwer errungenen Lebenswerk – und einer großen Liebe./Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sehr genau. Marion Tauschwitz war Domins engste Mitarbeiterin in deren letzten Lebensjahren und kann daher mit vielen Details aufwarten./Börsenblatt des Deutschen Buchhandels

Die Biografie von Marion Tauschwitz räumt gründlich auf mit den alten Legenden./Tagesspiegel

Die erste umfassende und lesenswerte Darstellung von Leben und Werk der Dichterin./Mannheimer Morgen

Rechtzeitig zum 100. Geburtstag die erste umfassende und genau recherchierte Biografie über die große Dichterin Hilde Domin. Vieles von dem, was Marion Tauschwitz in ihrer Biografie aufgeschrieben hat, ist neu und wird das bisherige Bild von Hilde Domin in der literarischen Öffentlichkeit verändern./Rheinische Post

Noch nie konnte man den Verlauf des langen und wechselvollen Lebens von Hilde Domin so ausführlich lesen wie in Marion Tauschwitz' neuer Darstellung. Das klare Verdienst von Marion Tauschwitz liegt darin, das vielfältige Leben Hilde Domins auch zwischen den biographischen Dreh- und Angelpunkten differenziert zu beschreiben – und zwar vor allem die 57jährige Verbindung mit Erwin Walter Palm. Das gigantische Ausmaß dieser Szenen einer Ehe mit ihren Irrungen und Wirrungen über Kontinente und Jahrzehnte gehört zu den neuen Erkenntnissen, die Marion Tauschwitz vermittelt./Rhein-Neckar-Zeitung

Die erste umfassende Biografie der Schriftstellerin Hilde Domin. Tauschwitz beschreibt diesen Lebensweg mit einer Gründlichkeit und einem Detailreichtum sondergleichen. Obwohl sie tief vordringt in sehr private Dinge und den Kern dieser Existenz, bleibt ihre Darstellung angenehm behutsam. Das vergrößert die Sympathie für diese Arbeit./Darmstädter Echo

Durch die materialreiche Biografie von Marion Tauschwitz klärt sich der Blick auf Hilde Domins Werk, weil sorgsam verwahrte Dokumente aufgearbeitet und veröffentlicht werden./Kölner Stadt-Anzeiger

Die Heidelberger Germanistin nähert sich der Freundin mit spürbarer Wärme und doch mit genügend Distanz, um auch Widersprüchlichkeiten und Brüche im Leben der Lyrikerin zur Sprache zu bringen. Im Zentrum dieser flüssig erzählten Lebensgeschichte über fast 600 Seiten stehen die mehr als 1000 bisher unveröffentlichten Briefe, die sich Hilde Domin und ihr Mann, der extravagante jüdische Kunstwissenschaftler Erwin Walter Palm, während ihrer länger als ein halbes Jahrhundert dauernden Partnerschaft und über Tausende Kilometer hinweg geschrieben haben. Tauschwitz hat die Briefe, die Hilde Domin als Erinnerungsstütze für ihre autobiografischen Schriften nutzte, nach dem Tod der Lyrikerin ausgewertet und dadurch eine »Zeitkapsel« geöffnet, die zahlreiche, teils intime Details über die Ehe dieser beiden unkonventionellen Intellektuellen enthält. Folgt man der Biografie, so ließen sich angesichts dieser quälenden Beziehungsprobleme viele Gedichte auch ganz anders lesen./Hannoversche Allgemeine Zeitung

Eine sehr persönliche, liebevolle, faszinierende und authentische Biografie. Ein eindrucksvolles Porträt über Domins Leben und ihre Bedeutung im Literaturbetrieb. Insgesamt ein sehr gelungenes Lebensbild der viel gelesenen Lyrikerin./Südkurier

Herausragend. Die Lebensbeschreibung, die Marion Tauschwitz vorlegt, läßt den Menschen Hilde Domin facettenreich, mit hellen und dunklen Seiten, erstehen. Die Nähe, die sich sonst einer sogenannt objektiven Lebensdarstellung hinderlich entgegen stellen kann, stellt sich hier als Gewinn dar. Auf jeden Fall aber ist Marion Tauschwitz' opulente Darstellung überaus leserfreundlich, anschaulich und locker geschrieben. Nur mit einer solch wohltuend unambitiösen Schreibart wird man in der Nachzeichnung einer Dichterin gerecht, die mit ihren Worten gehört und verstanden werden wollte und daher die Nähe des Publikums unablässig suchte./Orientierung (Zeitschrift Schweizer Jesuiten)

Eine sorgfältig recherchierte Biografie. Es entfaltet sich ein differenziertes Bild einer ungewöhnlichen Persönlichkeit und einer dramatischen Ehegeschichte./Lupe (Zeitschrift der Oberzeller Franziskanerinnen)

Pünktlich zum Ehrentag enthüllt die Biografie von Marion Tauschwitz Neues über die große Lyrikerin./Bild-Zeitung